Hintergrund

Konflikte und Streitigkeiten zwischen Schülerinnen und Schülern kommen im Schulalltag täglich vor und entstehen durch das Aufeinanderstoßen unterschiedlicher Interessen und Bedürfnisse. Das Vorhandensein bzw. Auftreten von Konflikten ist nicht das Problem. Allerdings werden diese zu „Störfällen“, wenn Schülerinnen und Schüler nicht lernen, konstruktiv mit Konflikten umzugehen und es zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen kommt. Durch den konstruktiven Umgang mit Konflikten, stellen diese nicht länger „Störfälle“ dar, sondern bieten Chancen zur Entwicklung und Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen.

 

Der Begriff "Mediation"

Der Begriff „Mediation“ bedeutet „Vermittlung durch unparteiische Dritte in Streitfällen“.
Bei der Schülermediation handelt es sich um eine Sonderform der Mediation, nämlich um eine „Peer-Mediation“ (Mediation durch Gleichaltrige). Kinder werden weit mehr von Gleichaltrigen geprägt, als Erwachsenen das wahrnehmen. Die Regeln ihrer Peergroup werden im Gegensatz zu den Regeln der Erwachsenen in den meisten Fällen akzeptiert und eingehalten. Wenn es gelingt, Kinder ihre Konflikte untereinander lösen zu lassen, werden die Möglichkeiten der Peergroup positiv genutzt.
Die Schülermediatoren (Konfliktlotsen) unterstützen Gleichaltrige beim Finden von Lösungen in Konfliktsituationen, ohne zu urteilen.

Schüler als Konfliktlotsen

An der Klaus-Groth-Schule können sich die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen im zweiten Halbjahr melden, die sich zu Konfliktlotsen ausbilden lassen wollen, um dann im 4. Schuljahr als Konfliktlotse eingesetzt zu werden. In der Ausbildung lernen die zukünftigen Konfliktlotsen neben dem Ablauf, dem Ritual des Schlichtungsgespräches, kompetentes Verhalten als Mediatorin, als Mediator. Für die Mediationsgespräche haben unsere Kolos einen eigenen Raum.

Zur Ausbildung gehört zum Beispiel:

  • in emotionalen Situationen vermittelnd zu handeln und aufgebrachte Streitparteien zu beruhigen,
  • darauf zu achten, dass bestimmte Gesprächsregeln während der Schlichtung eingehalten werden,
  • kritisches und problemlösendes Denken,
  • Ich-Botschaften anzuwenden,
  • aktiv zuzuhören und konstruktive Fragen zu stellen,
  • Gefühle zu erkennen, zu benennen und zu verstehen,
  • Strategien für das Sammeln von Fakten zur Konfliktentstehung,
  • kritische Punkte festzuhalten und nach Bedeutung für die Beteiligten zu ordnen,
  • Lösungsvorschläge zu verbalisieren und zu protokollieren,
  • Teamarbeit und
  • selbstbewusstes Auftreten.


An der Klaus-Groth-Schule wird die Konfliktlotsenausbildung gemeinsam durch eine Lehrkraft und eine Schulsozialarbeiterin durchgeführt. Die erworbenen Kompetenzen werden durch einen zweitägigen Aufenthalt in der Bildungsstätte „Segeberger Mühle“ durch die Unterstützung von zwei pädagogischen Fachkräften gefestigt.

 

Schüler als Pausenengel

Die Pausenengel werden teilweise gemeinsam mit den Konfliktlotsen ausgebildet.  In der Ausbildung lernen sie, wie eine gewaltfreie und positive Kommunikation dazu beiträgt, dass die Pausen für alle Kinder friedlich, erholsam und aktiv  sind.

Nach der Ausbildung haben die Pausenengel zwei Pausen in der Woche Dienst mit diesen Aufgaben:

  • sie helfen ein friedfertiges Miteinander auf dem Schulhof zu schaffen
  • sie helfen anderen Kindern bei kleinen Schwierigkeiten
  • sie reden mit anderen Kindern, wenn diese das möchten
  • sind aufmerksam und sehen viele Dinge, durch die die Pause für ihre Mitschüler schöner werden kann